Unsichtbares wird sichtbar

Die Nächte werden kürzer.
Die Vögel sind gegen fünf bereits wach.
Meist beginnt eine einsame Amsel mit ihren Rufen.
Nach und nach werden alle wach und stimmen ein.
Im Frühling ist ihnen egal ob es trocken ist, regnet oder schneit.
Lebensfreude und der Drang zu Partnersuche und Nestbau treibt alle an. Nach einer windigen Nacht öffnet sich der Himmel heute nur in seinen Grautönen.
Sanfter Regen wandelt sich in kleinste Flöckchen.
Zwischen mächtigen laublosen Bäumen
werden die langen dünnen gewebten Fäden sichtbar.
Sie schweben und schwingen und verbinden Birken mit Buchen. Die kahlen Äste sind umworben. Meist bleiben sie unsichtbar. Die kleinen gefrorenen weißen Schneeflocken bringen sie für kurze Zeit ans Licht.
Manchmal kann ich auch auf meine unsichtbaren Lebensfäden blicken.
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